Gerhard Retter gilt als einer der prägenden Gastgeber der deutschsprachigen Gastronomie – jemand, der Küche, Wein und Service gleichermaßen versteht.

Dass er diesen Blick für das Ganze hat, liegt an seinem Werdegang: Aufgewachsen im elterlichen Gasthof in der Steiermark, lernte er zunächst Koch, dann Kellner in Bad Gleichenberg. Schnell kam er intensiver mit Wein in Berührung: ein Feld, das ihn bis heute nicht losgelassen hat.

Seine berufliche Laufbahn führte Gerhard rasch zu den großen Namen der internationalen Spitzengastronomie: etwa in Eckart Witzigmanns Aubergine, bei Frédy Girardet in Lausanne oder bei Gordon Ramsay in London.

Schließlich prägte er als Maître im Berliner Hotel Adlon den Servicegedanken in einem der renommiertesten Häuser Deutschlands.

Später fungierte Gerhard als Patron für das Berliner Restaurant Cordo –bekannt für seine unkonventionelle Küche und eigenständige Weinphilosophie – sowie die Fischerklause am Lütjensee in Schleswig-Holstein.

Heute tritt Gerhard regelmäßig als Moderator, Redner und Trainer auf. Auch in den Medien ist er präsent. Retters Schwerpunkt bleibt der Wein. Mit seiner eigenen Service-Akademie berät er Gastronomie und Hotellerie, schult Mitarbeitende im Umgang mit Service, Wein und Käse und lebt eine Weinkultur abseits des Mainstreams – einheimische Rebsorten wie Rotgipfler, Zierfandler oder Welschriesling spielen dabei eine zentrale Rolle. Um Letzteren bekannter zu machen, rief er 2024 die „Wöschmeisterschaft“ ins Leben – einen Wettbewerb, der die besten Welschrieslinge des Landes prämiert.

Gerhards Arbeit und Bedeutung für die Gastronomie ist mehrfach ausgezeichnet: 2019 erhielt er vom Gault&Millau den Titel „Wine List of the Year“, 2022 wurde er von Rolling Pin zur „Wine-Legend“ ernannt, 2023 folgte die Auszeichnung als „Deutscher Weinfluencer des Jahres“ (Vinum).